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Schwäbisches Tagblatt - Rottenburger Post, Mittwoch 16. September 2015

Jahrtausende der Menschheitsgeschichte fasst die Biologin Karin Dohmen in ihren Textil-Collagen zusammen. Am Freitag um 19 Uhr ist Vernissage im ehemaligen Kapuzinerladen.

Dunja Bernhard

Rottenburg. „Ich liebe Farben. Schon immer“, sagt Karin Dohmen. Die Farbeiprächtigkeit und die Datailvielfalt fallen bei den großformatigen Textil-Collagen der Biologin als erstes ins Auge. Aus unzähligen Stoffen, Pailletten, Perlen und Schmuckteilen näht die Tübingerin ihre Kunstwerke zusammen.
Ihre Großmutter war Modistin, erzählt Dohmen. Als Kind sei sie oft in deren Werkstatt gewesen. „Da habe ich schon viel mit Stoffen gemacht.“ Später fertigte Dohmen Teppiche. Ihre erste Textil-Collage entstand aus Schmuckstücken, die ihre Tochter Kistenweise vom Flohmarkt mitbrachte. „Die konnte man doch nicht wegwerfen“, sagt sie. Dohmen schuf daraus zusammen eine zwei Quadratmeter große Collage. „Da war ich in einer neuen Masche drin.“ Bei vielen Teilen weiß die Künstlerin noch zu sagen, wem sie gehörten oder woher sie stammen.
Ihre erste Ausstellung hatte Dohmen vor 25 Jahren in einer Sparkasse in Berlin. „Ich dachte, Textilkunst will keiner. Aber sie waren begeistert, mal nichts Gemaltes auszustellen.“ Seither zeigte die Künstlerin ihre Collagen in 53 Ausstellungen „von Berlin bis Konstanz“. Mit ihren Werken wolle sie die Menschen zum Nachdenken ermuntern. „Darüber, wie sich die Welt verändert hat, seit es die Zivilisation gibt.“
Dohmens künstlerisches Schaffen ist stark von kleinteiligen Strukturen im Mikroskop beeinflusst. „Beim Mikroskopieren gibt es zwischen den Strukturen auch keine Leerräume“, sagt die Biologin.
So dicht wie die Materialien auf den Collagen gesetzt sind, so inhaltsvoll sind auch die Aussagen ihrer Werke. In „1999“ stellt sie auf farbenfrohem Hintergrund die Katastrophen des Jahres dar – wie Kosovaren auf der Flucht und Erdbeben in der Türkei. „Oben links beim Regenbogen können sich die Augen ausruhen“, sagt sie. In anderen Collagen thematisiert sie die Erd-Erwärmung (mit dem angestiegenen Meeresspiegel im Jahr 3012).