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Stuttgarter Wochenblatt, 31. August 2000

Plastik, Malerei und Textil-Collagen im Augustinum

Riedenberg - "Die Frauen durften so lange an der Kunst teilhaben, so lange die Ausbildung noch nicht akademisch war", erklärte Karin Dohmen in ihrer Einführungsrede zur Vernissage der neuen Ausstellung in der Augustinum-Galerie.
Nach der Renaissance konnten Künstler akademische Ausbildung erlangen und die Kunst blieb über Jahrhunderte eine Domäne der Männer. Genau dagegen wendet sich die Gruppe "Frau und Kunst" des Deutschen Frauenrings.
Hier fanden sich Künstlerinnen zusammen, die in unterschiedlichen Disziplinen arbeiten und dreimal pro Jahr eine gemeinsame Ausstellung organisieren: Sie zeigen Arbeiten in Keramik, Textil-Collagen, Plastiken, Malerei und Lithografien.
Die Gruppe von sechs Frauen lehnt gattungs- und geschlechtsbezogene Wertmaßstäbe in der Kunst ab und möchte mit ihren Werken auf das gleichberechtigte Nebeneinander verschiedener Kunsttechniken und Darstellungsweisen aufmerksam machen.
Karin Dohmen, Roswitha Geyer, Gisella Codara, Huguette Rosenau, Renate Scriver und Edith Weidner wehren sich gegen die Unterbewertung der Kunst von Frauen, speziell in künstlerischen Disziplinen, in denen sich Frauen besonders hervortaten, wie zum Beispiel in der Textilkunst und im Töpfern.
Seit der Renaissance seien Malerei und Skulptur im westlichen Europa einseitig überbewertet worden. Dies habe zu einer Hierarchisierung der künstlerischen Disziplinen geführt.
Susanne Kern, Kulturreferentin des Augustinum freute sich, dass die Galerie des Augustinums mit dem hohen Prozentsatz an "Frauenkunst" schon seit jeher der Unterbewertung künstlerischer Arbeit von Frauen entgegengewirkt habe.
Nach viel kunsthistorischer Theorie am Anfang der Vernissage konnten sich die zahlreichen Besucher dann mit eigenen Augen von der Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Künstlerinnen überzeugen. In jedem einzelnen der ausgestellten Exponate kommt eine hohe Professionalität in der Darstellung, viel Liebe zum Detail und eine herzerfrischende Lust am Gestalten zum Ausdruck.
Die Besucher der Ausstellung, die täglich von 10 bis 20 Uhr bis zum 22. September zu sehen ist, erwartet sprühende Paillettenkunst, formvollendete Keramikstücke, zarte Pastellmalerei, interessante Lithografien, korrodierte Plastiken voller Eleganz und Grazie, lichte Grafiken und ausdrucksstarke abstrakte Malerei.
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