Schwäbisches Tagblatt, 19. September 2009

Jahreszeiten und Jerusalem
Neue Ausstellung in Starzachs Rathausgalerie

Starzach. Zwei Künstlerinnen stellen seit dem vergangenen Wochenende in der Starzacher Rathausgalerie aus. (...) Karin Dohmen aus Tübingen hat ihre künstlerische Ader über ihre Arbeit als Biologin entdeckt, ihre Anregungen stammen ursprünglich vom Mikrokosmos unterm Mikroskop. Inzwischen schafft Dohmen mit Perlen und Pailletten, die sie auf Stoff aufnäht, eine orientalisch anmutende Märchenwelt - im Bild ihre "Religio", deren obere Hälfte an das himmlische Jerusalem erinnern soll.

Schwarzwälder Bote, 18. September 2009

Die >>Sterntaler<<-Collage soll an Märchenerzähler Grimm erinnern

In der Bierlinger Rathausgalerie sind bis Mitte November Werke zweier Künstlerinnen zu sehen. (...) Die Künstlerin Karin Dohmen will auf ihren bunten "Teppichen" gravierende Geschichten erzählen. Ihre Collagen erzählen von göttlichen Wesen und Symbolen, die während der Menschheitsgeschichte in unterschiedlichen Kulturen eine Rolle gespielt haben. "Sterntaler" (Foto) nennt sie ihre Collage, die an das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm erinnern soll. (...)

Gäubote, Samstag 19. September 2009

"Weibliche Kunst hat es nach wie vor schwer"

Herrenberg: Kontraste und Gemeinsames in der Kunst dreier Frauen, die bei "Kautt und Bux" zu sehen ist

Glitzernde, farbenfrohe Textilcollagen, Szenen aus Brasilien sowie einen feinsinnigen Blick in die Sterne bietet eine Ausstellung im Foyer der Herrenberger Firma "Kautt und Bux". Im Erdgeschoss teilen sich Eva Hieber und Karin Dohmen, beide aus Tübingen, die Wandflächen, im Obergeschoss ist die Malerei von Edith Weidner aus Haslach zu sehen.

Von GABRIELE PFAUS-SCHILLER

Die drei Künstlerinnen haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam - außer dass sie Frauen sind, weshalb sie sich zur Künstlerinnengruppe "Frau und Kunst" zusammengetan haben. "Weibliche Kunst hat es nach wie vor schwer, gegen die männliche Dominanz in der Kunstszene zu bestehen", stellte Karin Dohmen in einer Einführungsrede fest, "erst seit 90 Jahren sind Frauen in der Kunstakademie zugelassen". (...)
Karin Dohmen verwendet die Technik der Textilcollage. Der textile Untergrund ist dabei Träger eines überbordenden Reichtums an Applikationen: Perlen, Spitzen, Metallsplitter, aus Faschingstüll ausgeschnittene Monde, eloxierte Filigranplatten mit filigranen Ornamenten, Pailletten - diese rund, stern- oder blütenförmig - und anderes mehr. Es gibt viel Glitzer und Gold in ihren Werken, die fantasievolle Szenarios zeigen. "Wenn Gold fehlt, ist es blind", sagt Karin Dohmen, "eine Sonne darf nicht gelb sein." Der prachtvolle farbenfrohe Eindruck täuscht aber auch, denn ihre Themen sind ernster Natur. Anschläge und Katastrophen, religiöse Konflikte und Armut sind ihre Themen. Man entdeckt betende oder weinende schwarze Frauengestalten, Kirchen, Szenen von Hexenverbrennungen, die Twin Towers ragen düster in ein Bild, Stichworte, Daten und Botschaften sind eingestreut oder das Wort "Gott" in alter Schrift. (...)